Das Musikvideo
Was ist ein (Pop-)Musikvideo?
Allgemein definiert ist ein Musikvideo einem Musikstück entsprechenden kurzer Film, der für gewöhnlich nicht länger als drei bis fünf Minuten Spieldauer aufweist (vgl. Schneider 2014).
Die Clips folgen dabei der Musik, deren Stilorientierung eine grundlegende Ordnung des Clips bestimmt, neben der genreabhängigen visuellen Stilistik (ebd.).
In einem Videoclip, der dem Genre der Popmusik
zuzuordnen ist, wird ein typisches Merkmal dieser Richtung, die
Tanzbarkeit, oftmals visuell umgesetzt, indem beispielsweise schnelle Schnitte
in Abstimmung auf den Rhythmus der Musik, viele unterschiedliche
Kameraperspektiven und grelle Farben verwendet und eingesetzt werden.
Über die Jahre haben sich drei wesentliche Grundformen von Musikvideos herauskristallisiert, wobei Verschmelzungen der Arten untereinander durchaus vorkommen können (vgl. Hajok 2006, S. 32 zit. nach Neumann-Braun/Schmidt 1999):
Über die Jahre haben sich drei wesentliche Grundformen von Musikvideos herauskristallisiert, wobei Verschmelzungen der Arten untereinander durchaus vorkommen können (vgl. Hajok 2006, S. 32 zit. nach Neumann-Braun/Schmidt 1999):
- Freies Konzeptvideo: In assoziativ-illustrativer Form werden Bild und Musik verknüpft.
- Narratives (Konzept-)Video: Die Songtexte werden in einer Minispielfilmgeschichte umgesetzt, um Interpreten/Songs filmische Geschichten gewoben.
- Performance-/Präsentationsvideo: Live- oder Studioauftritte von Künstlern werden in mehreren neu montierten Szenen präsentiert.
Entwicklung und Funktionen des Musikvideos
Zwar wurden bereits seit den 1960er Jahren Musikclips produziert, jedoch bildeten sie damals noch eine Randgruppe. Erst am 1. August 1981 leitete der US-amerikanische Fernsehsender MTV (Music Television) ein neues Kapitel in der Geschichte des Fernsehens ein (vgl. Hajok 2006, S. 32). Einer massenhaften Verbreitung von Musikvideos stand nun nichts mehr im Wege und so ging Video Killed The Radio Star von den Buggles (Video links) als erster Videoclip MTV's auf Sendung (vgl. ebd.). Der Songtitel kann dabei förmlich als Parole aufgefasst werden. Musik läuft von jetzt an neben dem Radio auch auf einem weiteren, sehr mächtigen und für viele Menschen äußerst interessanten Sinneskanal: dem Visuellen.
In Deutschland hielt das Musikfernsehen übrigens im Jahre 1993 mit der Ausstrahlung des Clips Zu geil für diese Welt von den Fantastischen Vier (Video rechts) auf dem Sender Viva Einzug (vgl. ebd.).
Zwar wurden bereits seit den 1960er Jahren Musikclips produziert, jedoch bildeten sie damals noch eine Randgruppe. Erst am 1. August 1981 leitete der US-amerikanische Fernsehsender MTV (Music Television) ein neues Kapitel in der Geschichte des Fernsehens ein (vgl. Hajok 2006, S. 32). Einer massenhaften Verbreitung von Musikvideos stand nun nichts mehr im Wege und so ging Video Killed The Radio Star von den Buggles (Video links) als erster Videoclip MTV's auf Sendung (vgl. ebd.). Der Songtitel kann dabei förmlich als Parole aufgefasst werden. Musik läuft von jetzt an neben dem Radio auch auf einem weiteren, sehr mächtigen und für viele Menschen äußerst interessanten Sinneskanal: dem Visuellen.
In Deutschland hielt das Musikfernsehen übrigens im Jahre 1993 mit der Ausstrahlung des Clips Zu geil für diese Welt von den Fantastischen Vier (Video rechts) auf dem Sender Viva Einzug (vgl. ebd.).
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Auch
im Jahre 2015 ist das Musikvideo unverändert populär. Was einst mit der
Funktion als umsatzsteigender Werbeträger begann, um sowohl den
Tonträger als auch den Künstler zu vermarkten (vgl. Hajok 2006), ist Conrad Fritzsch von tape.tv zufolge "[...] heute viel mehr ein Stück Alltagskultur und Abbild von Lifestyle und Zeitgeschichte" (Xifan-Yang 2009).
MTV und VIVA allerdings, die zudem bekannte Fernsehserien und Reality-Shows ausstrahlten, woraufhin das Musikvideo eher zur Nebensache wurde, stehen bereits seit Jahren nicht mehr für reines Musikfernsehen. "[...] Musikfernsehen im herkömmlichen Sinn ist tot", äußert Matthias Schönebäumer (2008). Drohte somit auch dem Musikvideo der Tod? Ja, doch es fanden sich neue Wege für ein Revival.
MTV und VIVA allerdings, die zudem bekannte Fernsehserien und Reality-Shows ausstrahlten, woraufhin das Musikvideo eher zur Nebensache wurde, stehen bereits seit Jahren nicht mehr für reines Musikfernsehen. "[...] Musikfernsehen im herkömmlichen Sinn ist tot", äußert Matthias Schönebäumer (2008). Drohte somit auch dem Musikvideo der Tod? Ja, doch es fanden sich neue Wege für ein Revival.
Da Popmusik und visuelle Kultur untrennbar miteinander verbunden sind, bedurfte es einer Justierung der Kanäle, um das Video ins neue Jahrtausend zu retten (ebd.).
Im
Laufe der Zeit und mit zunehmendem Interesse am Internet und dessen
Möglichkeiten übertrug sich das Musikvideo vom Fernsehen auf Videoplattformen und Kanälen wie
Youtube (vgl. ebd.). Die Vorteile von Youtube und Co. liegen vor allem darin, die Clips zu jeder Zeit und überall auf dem bevorzugten, videofähigen Endgerät abzurufen und anschauen zu können. Außerdem haben neben namenhaften Künstlern auch Newcomer und Hobbybands auf solchen Plattformen die Möglichkeit mittels eines Musikvideos (weiterhin) von sich Reden zu machen und ihr musikalisches Talent zu präsentieren, bewerten und verbreiten zu lassen.
Dabei stoßen Musikvideos seit jeher auch auf großes Interesse seitens der Zuschauer (vgl. Dietrich
2012). Dieser zieht mehr oder weniger ebenfalls einen Nutzen aus dem
Anschauen von Musikvideos. So ist er in der Lage den (bevorzugten)
Musiker visuell zu erleben, was im Vergleich zum bloßen Zuhören im Radio
zu einer noch stärkeren Identifizierung mit dem Verhalten oder gewisser Äußerlichkeiten des Künstlers im Clip verhilft. Musikvideos lassen "[...] den Künstler heroisieren und idealisieren" (Wagner).
Zudem interessieren sich viele Wissenschaftsbereiche für die Wirkung und Einflüsse von Musikvideos (vgl. Hajok 2006, S. 33). Dabei steht häufig die Inszenierung der Geschlechterverhältnisse im Fokus, um festzustellen, wie und ob sie jeweils mit dem gesellschaftlichen Bild von Mann und Frau in der Wirklichkeit übereinstimmen.
Auch dieses Projekt beschäftigt sich dahingehend mit der Thematik. Worum es allerdings genau geht, wird hier beschrieben.
Auch dieses Projekt beschäftigt sich dahingehend mit der Thematik. Worum es allerdings genau geht, wird hier beschrieben.