USA-MAROON 5
Animals
Länge: 4:41
Veröffentlichung: 29. September 2014
Länge: 4:41
Veröffentlichung: 29. September 2014
Animals von Maroon 5 entspricht der narrativen Videoform, da eine kleine Spielfilmgeschichte erzählt wird. Das Video beginnt zunächst wie ein Film, da es über ein Intro mit den Angaben zu den Schauspielern und Produzenten verfügt. Die Protagonisten des Videos sind ein Metzger und eine junge, attraktive Kundin, der er in der Freizeit nachstellt und die er fotografiert. Die Frau ist sich der Verfolgung durch den Fleischer bewusst, wirft sich sogar an ihrem Wohnungsfenster für ihn in Pose, als er sie von der Straße aus beobachtet. Er ist beinahe krankhaft besessen von ihr, was daran erkenntlich wird, dass er ihre Wohnung betritt, während sie schläft und aufgenommene Fotos mit Hingabe entwickelt. Er folgt ihr in einen Club, in dem er sie ansprechen möchte, doch augenscheinlich teilt sie seine Gefühle nicht. Der Protagonist stürzt sich daraufhin in Träumerein, in denen er eindeutig sexuelle Handlungen mit ihr praktiziert.
Zwischenzeitlich werden wiederholt Einstellungen gezeigt, in denen sich der Protagonist in dem Kühlraum einer Metzgerei mit rohem Fleisch bewegt.
Zwischenzeitlich werden wiederholt Einstellungen gezeigt, in denen sich der Protagonist in dem Kühlraum einer Metzgerei mit rohem Fleisch bewegt.
Die Kameraschwenks, -Drehungen und -Bewegungen im Video repräsentieren vordergründig die Dynamik der Musik. In Verbindung mit den sehr harten und schnellen Schnitten, die zeitweise im Clip verwendet werden, könnte die Kombination ein Ausdruck für den Wahnsinn des Fleischers sein. Die Protagonistin macht ihn umgangssprachlich verrückt und somit übernimmt sie die Rolle der Verführerin. Im Zusammenhang mit dem rohen Fleisch, das gezeigt wird, sieht er sie im Kontext seiner Berufung als Beute. Dabei geht es um den Paarungsakt selbst, nicht um Liebe.
Wie
in vielen anderen Musikvideos ist die Zeitlupe auch in diesem Clip
anzutreffen. So können die Handlungen der Frau stark dramatisiert und
emotional unterstrichen werden. Zum einen wird die Zeitlupe als
Hervorhebung verwendet, als Protagonist und Protagonistin in seiner
Fantasie Geschlechtsverkehr praktizieren. Zum anderen erfolgt der
Einsatz der Zeitlupe, als der Fleischer das Objekt seiner Begierde in
einem Club anspricht. Dass sie ihm einen kurzen, knappen Blick würdigt,
scheint ein besonderer Augenblick für ihn zu sein, woraufhin seine
Fantasien weiter vorangetrieben werden.
Des Weiteren erfordert der Kamerastandpunkt im Video Aufmerksamkeit im Zusammenhang mit der visuellen Inszenierung des weiblichen Geschlechtes. Im Clip ist die Kameraaufsicht, die die auf dem Bett schlafende Frau zeigt, während sie vom Verfolger fotografiert wird, ein Indiz dafür, dass das Weibliche gleichzeitig als schwaches Geschlecht dargestellt wird, denn Objekte, die von oben herab gezeigt werden, erscheinen "[...] als unterlegen und schwach, bisweilen gar lächerlich" (Keutzer et al. 2014, S. 13). Im schlafenden Zustand ist sie umso wehrloser.
Des Weiteren erfordert der Kamerastandpunkt im Video Aufmerksamkeit im Zusammenhang mit der visuellen Inszenierung des weiblichen Geschlechtes. Im Clip ist die Kameraaufsicht, die die auf dem Bett schlafende Frau zeigt, während sie vom Verfolger fotografiert wird, ein Indiz dafür, dass das Weibliche gleichzeitig als schwaches Geschlecht dargestellt wird, denn Objekte, die von oben herab gezeigt werden, erscheinen "[...] als unterlegen und schwach, bisweilen gar lächerlich" (Keutzer et al. 2014, S. 13). Im schlafenden Zustand ist sie umso wehrloser.
Im Video sind unter anderem kurze Detailaufnahmen von Fotos, die der Metzger geschossen hat, zu erkennen, auf denen ein Auge und ein leicht geöffneter Mund der Frau abgebildet sind. Diese Körperteile gelten beim weiblichen Geschlecht als sehr sinnlich.
Die Farben im Video sind hauptsächlich düster und blass. Lediglich die Farbe rot sticht hervor. Dies ist im Video ein Symbol für die Fleischeslust, die der Protagonist für seine Beute empfindet, aber auch für die stark kommunizierte Sexualität, die eine Assoziation mit dem Rotlichtmileu hervorruft, in welchem ebenfalls hauptsächlich Frauen als Objekt fungieren.
Auch das sparsam verwendete Licht im Video sorgt für viele Schatten, die vordergründig den Protagonisten geheimnisvoll, geradezu dämonisch erscheinen lassen. "Schließlich bleibt das Bild überall dort undefinierbar, wo kein Licht gesetzt ist oder wo die Beleuchtung zu schwach ausfällt [...]" (Keutzer et al. 2014, S. 41). Im Gegensatz dazu wird die Protagonistin durch Licht hervorgehoben (Bildergalerie unten). "Hintergrund ist die eindimensionale Geschlechterrollenverteilung, nach der Männer sehen und Frauen angesehen werden" (Neumann-Braun/Mikos 2006, S. 4).
Das weibliche Geschlecht in diesem Video, repräsentiert durch die Protagonistin, wird zweifelsfrei als sexuelles Objekt dargestellt. Genauer gesagt, wird sie "[...] zum beherrschten "Sexobjekt" des männlichen "Sexsubjekts" im Bild [...]" (ebd.). Obwohl die Protagonistin die Rolle der Verführerin nur in seinen Träumen übernimmt und ihm sonst kaum Aufmerksamkeit schenkt und sogar ihre Macht ausspielt, indem sie ihn hinhält, lassen sich durch die im Video vermittelte Reduzierung der Frau auf wehrlose Beute, die stets freizügig oder leicht bekleidet inszeniert wird und aufgrund der sexuellen Handlungen, die beinahe pornografische Züge aufweisen, durchaus Rückschlüsse auf die affirmative Repräsentationsform der Geschlechter ziehen.