Diese Annahme kann jedoch nicht im vollen Maße bestätigt werden. Denn so zeigen beispielsweise Studien der 70er und 80er Jahre (z.B. Von Küchenhoff), dass eben besonders die Medien gegen die Forderungen der Frauenbewegungen arbeiteten (vgl. Mühlen Achs 1995, S. 16). Wie bereits im Punkt Medialer Einfluss auf die Stereotypenbildung förderten diese die Stereotypenbildung von Mann und Frau und sorgten dafür, dass sich die Rollenbilder, die in den Köpfen der Bürger und Bürgerinnen vorherrschen, nur schwerlich veränderten. In Hinblick dessen ist es hauptsächlich die Werbung, die die stereotype Darstellung von Weiblichkeit und Männlichkeit förderten (vgl. Marschik & Dorer 2002, S. 37), indem die Frauen weiterhin auf ihre äußeren Attribute wie Schlankheit und Schönheit begrenzt und explizit zwei Frauenbilder präsentiert wurden: die Hausfrau und die attraktive Frau, die Liebe sucht (vgl. Mühlen Achs 1995, S. 16).
Diese Problematik bestand über mehrere Jahre hinweg, jedoch kam es insbesondere mit dem 21. Jahrhundert zu wesentlichen Veränderungen innerhalb der Gesellschaft. Die traditionellen Grundwerte wurden zunehmend hinterfragt, denn der neue Kapitalismus, die Globalisierung usw. boten immer weniger Sicherheit. Dahingehend betonen Dorer und Marschik (1999): |
Es ist kein Wunder, dass angesichts Veränderungen das Subjekt gleich in doppelter Weise eine Verunsicherung erfährt: Einerseits verflüchtigen sich jene stabilen Rahmenbedingungen, die ihm die Stabilität seines Lebens gewährleisten, andererseits wird seine subjektiv erlebte Identität selbst in Frage gestellt (ebd., S. 1).
Damit geht einher, dass
nun die emanzipierte Frau nicht mehr nur theoretisch, sondern auch
praktisch angesehen ist (vgl. ebd., S. 3). Doch trotz allem muss betont
werden, dass, wie bereits herausgestellt,
die Stereotype änderungsresistent sind und somit trotz erfolgreicher
Emanzipation der Frau bestehen bleiben. Sicherlich haben sich mit den
Jahren mehr und mehr Substereotype herausgebildet, also zum Beispiel Frauen, die
Karriere machen oder Männer, die die Hausfrauenrolle übernehmen – doch
die alten Rollenbilder werden auch im 21. Jahrhundert noch
gleichermaßen bedient wie früher. Denn die Medien, die den
wesentlichen Beitrag an der Stereotypenbildung leisten, haben
mittlerweile noch mehr Macht erlangt und dafür gesorgt, dass in Bezug
auf die Rolle der Frau besonders die Beschränkung auf den weiblichen,
attraktiven Körper zur alltäglichen Ikonografie der westlichen Welt
geworden ist (vgl. zeit.de).